Minimalismus vs. Maximalismus – Ist weniger wirklich mehr?

Minimalismus – Der bewusste Verzicht!

Der Trend des Minimalismus ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Gerade in kleinen Wohnungen reicht der Platz oft nicht aus, um viele Möbel und Deko-Elemente zu platzieren, ohne den Raum überfüllt und noch viel kleiner wirken zu lassen. Daher orientieren sich viele bei ihrer Einrichtung gern am Minimalismus, denn die Grundidee des Minimalismus ist es, sein Hab und Gut auf ein Minimum zu reduzieren und „sich auf das Nötigste zu beschränken“. Bei der Einrichtung wird daher darauf geachtet, so wenig Mobiliar, Dekoration und Farben wie möglich im Raum einzusetzen, um keine unnötige Ablenkung zu schaffen. Stattdessen wird lieber auf klare Linien und Strukturen gesetzt, um eine ruhige, entspannte Atmosphäre hervorzurufen. Beliebte Farben für Möbel und Deko sind Weiß, Schwarz, sowie verschiedene Grau- und Cremetöne, welche sich perfekt ergänzen und einfach kombinieren lassen. Aber kann ich denn auch buntere bzw. kraftvollere Farben fern ab von sanften Grau- und Cremetönen im Minimalismus verwenden? Ja, selbstverständlich! Denn im Minimalismus ist es erlaubt und gewünscht Akzente zu setzen, die den Stil gekonnt unterstreichen. Beispielsweise eine Vase in einem schönen Meerblau und dazu passende Kissenbezüge können in deinem Raum im Handumdrehen ein minimalistisches Highlight setzen. Oder was hältst du beispielsweise davon, einer einzigen Wand im Esszimmer eine kräftigere Farbe zu verleihen? Ein toller Eyecatcher für deine Gäste beim Dinner!

Die Einrichtung und Dekoration auf das „Wichtigste“ zu reduzieren bringt noch einen zusätzlichen Vorteil mit sich: Man hat weniger Kram zu Hause! Weniger Kram bedeutet mehr Platz in und auf den Schränken und dies wirkt sich positiv auf unsere Psyche aus. Mehr Raum sorgt dafür, dass wir klarer denken können und somit auch stressfreier unseren Alltag bestreiten, da wir uns nicht mehr so sehr von unnötigen Dingen zu Hause ablenken lassen. Auch dass wir so schneller zur Ruhe kommen können, ist ein großer Vorteil.

Wie wäre es also, wenn du einmal all dein Hab und Gut durchgehst und dir überlegst, was du wirklich brauchst. Du hast wahrscheinlich auch dieses eine Kleidungsstück im Schrank, was du nie angezogen hast und trotzdem ohne wirklichen Grund aufbewahrst, obwohl du es schon längst hättest entsorgen oder verschenken können!? Oder vielleicht ein Geschenk von vor X-Jahren, mit dem du eigentlich gar nichts richtig anfangen kannst und es immer wieder von einer Schrankecke in die andere schiebst!? Sicherlich sind dir beim Lesen automatisch schon ein paar Dinge in den Sinn gekommen. ;)

Maximalismus – Es lebe der Individualismus!

Kommen wir nun zum Trend des Maximalismus, welcher sich vor allem seit letztem Jahr großer Beliebtheit erfreut. Gern wird der Maximalismus als Gegenteil des Minimalismus bezeichnet, doch dies trifft nur bedingt zu. Bei diesem Trend heißt es nicht, dass du einfach willkürlich all deinen Kram in der Wohnung verteilen solltest oder sogar eine Vielzahl an Dingen aufbewahren solltest, obwohl du diese nicht wirklich brauchst. Beim Maximalismus liegt der Fokus vielmehr darauf, dass du dich in deiner Einrichtung vollkommen kreativ auslebst und du anhand der unterschiedlichen Kombinationen von Möbeln und Dekoration mit verschiedensten Formen und Farben am Ende ein harmonisches Gesamtbild kreierst. Du liebst Muster, verschiedene Oberflächenstrukturen sowie auffällige Farben? Perfekt! Im Maximalismus kannst du all diese Elemente nutzen, um Leben und Persönlichkeit in dein Heim zu bringen. Auffällige Deko, große Blumen, viele Bilder und farbenfrohe Anstriche verleihen deinem Raum das gewisse Etwas und jeder, der dich besuchen kommt, kann und darf sich wie zu Hause fühlen. Auch geschickt platzierte Bücherstapel auf dem Sideboard oder dem Kaffeetisch können nicht nur als gestalterisches Element dienen, sondern auch für das ein oder andere interessante Gesprächsthema mit deinen Freunden sorgen.

Maximalistisch eingerichtet zu sein, bringt verschiedene Vorteile mit sich. Zum einen kann man all seinen lieb gewonnen Einzelstücken wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, denn der Trend lebt vom Mix und Match. Auch wenn du Dinge kombinierst, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, lebt der Maximalismus genau von diesem Konzept. Verschiedenartige Sitzgelegenheiten um den Ess- oder Couchtisch gestellt, unterschiedliche Bilderrahmen und Regale oder Einrichtungsgegenstände aus fernen Ländern, die einzeln betrachtet völlig verloren und zusammenhangslos wirken, sind in Kombination keinesfalls chaotisch oder unaufgeräumt. All diese Dinge versprühen ihren eigenen Charme aus Urlaubserinnerungen, Abenteuern und vergangenen Zeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass du, auch wenn du hier und da mal ein paar Gegenstände aus dem Alltag nicht gleich wieder an Ort und Stelle räumst, dein Zuhause nicht gleich unordentlich aussieht, sondern es dadurch eher mit Leben und Persönlichkeit gefüllt wird. Doch zu früh gefreut, um das regelmäßige Aufräumen kommst du auch bei diesem Wohnstil nicht herum. ;)

Wie du siehst, sind deiner Kreativität und deinem Einfallsreichtum hier keine Grenzen gesetzt. Also experimentiere ruhig etwas herum, bis du weißt, was dir gefällt. Und solltest du dich im ersten Schritt etwas schwertun und nicht so richtig den Anfang finden, beginne erst einmal mit einfachen Dingen wie Bildern, Pflanzen, Büchern und steigere dich nach und nach mit verschiedenen Farbkombinationen oder ausgefallenen Möbelstücken.

 


Und? Welcher Stil lässt dein Herz höherschlagen?

Bist du eher der Typ für klare Strukturen oder liebst du es, ein kunstvolles, farbenfrohes Gesamtbild fürs Auge zu erschaffen? Wie du gelesen hast, ist weniger nicht immer mehr. Ganz egal, für welchen Stil du dich entscheidest, richtig ist, was dir gefällt und zu deiner Persönlichkeit passt. Und wer kennt dich besser, als du dich selbst?